Tour auf den Daumen
05.08.2019 - Geschrieben von Sabine Gross
Der Daumen ist einer meiner Lieblingsberge. Er ist ohne große Schwierigkeit zu ersteigen (je nach Route), führt in hochalpine Gegenden und bietet gleich zwei malerische Gebirgsseen. Die Tour verlangt allerdings Kondition und gesunde Gliedmaßen: es geht 1283 Meter hinauf und 1260 Meter hinab.
Wir starten die Tour mit dem 7:15 Uhr Bus von Hinterstein zum Giebelhaus und steigen am "Sommeraufstieg Schwarzenberghütte" aus. Es geht erst über Wiesen und dann durch den Wald zur Schwarzenberghütte. Von hier geht es zum Engradsgundsee. An einer Stelle, in einem Latschendickicht muss man kurz die Hände zur Hilfe nehmen. Kühe, Gämsen und Murmeltiere sind beim Aufstieg zu sehen - ausserdem brütet in der Nähe Deutschlands fruchtbarstes Adlerpaar.
Der Engradsgundsee ist ein wunderbares Fotomotiv und lädt bei entsprechenden Temperaturen zum Badem ein. Er liegt auf knapp 1900 Höhenmetern und genügt daher immer kneippschen Qualitätsansprüchen...
Von hier gibt es nun zwei Möglichkeiten:
1. über das Türle und die Daumenscharte zum Daumen - Vorsicht: Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Man klettert (leichte Kletterei) hinauf zur Daumenscharte durch eine steile Rinne mit Geröll - hier kann es zu Steinschlag kommen. Oben gibt es mehrere ausgesetzte Stellen, die nur teilweise mit Seil gesichert sind.
2. Über den Laufbichelsee an der Laufbichelkirche vorbei. Dieser Weg ist zwar weiter, dafür aber nicht schwierig und man nähert sich dem Gipfel dann von Südwesten. Auf dem Gipfel ist viel Platz - hier treffen sich Tourengeher, Wanderer, die den kürzeren Weg vom Nebelhorn kommen und Klettersteiggeher - der Daumengipfel ist nämlich ein Teil des Hindelanger Klettersteiges.
Als Weg hinunter empfehle ich auf jeden Fall Variante 2 - wieder über den Engradsgundsee und die Schwarzenberghütte zum Giebelhaus - mit dem Bus erschöpft aber glücklich zurück nach Hinterstein.