Funkenfeuer im Allgäu
22.02.2022 - Geschrieben von Sabine Gross
Beim Funken handelt es sich bei uns um einen aufgeschichteten Turm aus Holz, der in der Dunkelheit (meist irgendwann zwischen 18:30 und 20:00 Uhr) angezündet wird. Oft hängt ganz oben, die Funkenhexe, die dann oft irgendwann laut explodiert. Ziel ist es mit dem Funken den Winter zu vertreiben.
Gebaut wird der Funken meist am Vortag und dann über Nacht bewacht, damit nicht Bewohner anderer Dörfer in vorab anstecken. In der Gemeinde Hindelang gibt es viele Funken.
Der Bad Oberdorfer wird in der Nähe des Jochpasses gebaut (und damit fußläufig vom Hotel Prinz-Luitpold-Bad) und meist hauptsächlich von Einheimischen besucht.
In vielen Orten gibt es zum Funken auch eine kleine Bewirtschaftung mit Funkenküchle (süße Teigware), Glühwein, Würstchen etc.
Besonders geliebt habe ich immer das Scheibenschießen in Niedersonthofen, wo mein Vater herkommt. Dort wurden brennende Holzscheiben an einem Brett so aufgeschlagen, dass Sie glühend ins Tal geschwebt sind. Dazu wurde diese gerne der Freundin oder der heimlichen Liebe gewidmet. Allerdings muss man inzwischen diesen Brauch bei den kleinen Funken oberhalb Niedersonthofens suchen gehen...
Wir waren naheliegenderweise beim Funken in Bad Oberdorf. In ca. 10 Minuten ist man oben am Funkenplatz. Dazu läuft man einfach die alte Jochstraße ein Stück hoch. Uns fasziniert neben der aufwendigen Bauweise immer die besondere Stimmung am Funken.
Achtung: Den Funkenflug nicht unterschätzen.