Eine Wanderung zur Bärgündle-Alpe
30.05.2016 - Geschrieben von Sabine Gross
Manchmal überrascht mich selbst, was ich trotz Jahren des Blog-Schreibens noch nicht gesehen habe. In diesem Fall ist es besonders unerklärlich, weil wir oft in Hinterstein und beim Giebelhaus sind. Bisher sind wir aber immer rechts Richtung Laufbichl-Alpe oder Schwarzenberg-Hütte abgebogen.
Das Bärgündle-Tal, in dem die gleichnamige Alpe liegt (Untere Bärgündle um genau zu sein), erreicht man, in dem man vom Giebelhaus nach links abbiegt und dem Fahrweg folgt. Viele gehen nicht gerne eine Teerstraße, was ich verstehen kann, aber die gute Begehbarkeit hat natürlich auch Vorteile. Zudem kann man dank des Weges diesen Ausflug vom Hotel Prinz-Luitpold-Bad oder von Hinterstein aus auch mit dem Fahrrad/eBike machen.
Immer wieder eröffnen sich wunderbare Blicke auf die Berge und die Alpwiesen. Gerade jetzt im Frühling sehen wir überall rauschende Wasserfälle, die unseren Weg sehr abwechslungsreich machen. Nach ca. 45 Minuten erreicht man den Täschle-Wasserfall, direkt am Wegesrand. Nach einiger Zeit hören wir lautes Pfeifen. d.h. wir haben gleich doppelt Glück. Zum einen kommt das Pfeifen von zwei Murmeltieren, zum anderen warnen diese vor dem Adler, der über uns kreist.
Wir haben leider kein Teleobjektiv dabei, so dass man auf den Fotos nur eine Ahnung der besonderen Tiere bekommt.
Nach insgesamt ca. 1 1/2 Stunden hat man die Wahl weiterhin dem Fahrweg zu folgen (ca. 40 Minuten) oder in ca. 20-30 Minuten dem Fußpfad durch einen kleinen Wald bergauf zur Alpe zu nehmen. Wir entscheiden uns für zweiteres und erfreuen uns am neuen Untergrund. Auch hier plätschert es schön und der Wasserfall kurz vor dem Ziel ist beeindruckend. Wir bekommen etwas Angst, da wird seid wir abgebogen sind keine Schilder mehr gesehen haben und der Weg uns auch mehr als die 20 Minuten auf dem Schild gekostet hat (zwei kleine Kinder im Schlepptau).
Aber oben angekommen lichtet sich der Wald und wir sehen nach ein paar Metern die Fahnen der Alpe und atmen erleichtert auf. Dort sitzt man sehr schön auf der Sonnenterasse und kann sich Brotzeiten und frisch gebackenen Kuchen (der Rhabarber-Kuchen war ein Traum) schmecken lassen.
Nach einer kleinen Pause und Stärkung gehen wir den Fahrweg zurück ins Tal (der Wald wäre uns runterwärts zu steil und schwierig). Das dauer etwas länger, dafür sieht man noch mehr wundervolle Natur. Zum Beispiel sehen wir am Wegesrand die seltenen blauen Enziane, Schusternägele und viele weitere Blümchen.
Insgesamt kommen wir nach gut 4 Stunden unten im Ziel an und erreichen gerade passend den Bus zurück nach Hinterstein.
Fast an der Bushaltestelle ist eine kleine Hütte zum Thema Allgäuer Natur und mehr. Wir haben das Glück, dass kürzlich die Adler Nachwuchs bekommen haben und von dort zwei Teleskope auf das Nest gerichtet sind.
Anfahrt:
Vom Hotel Prinz-Luitpold-Bad fahren Sie Richtung Hinterstein zum Parkplatz "Auf der Höh" am Ortsende. Dort ist auch die Bushaltestelle vom Giebelhaus-Bus. Im Sommer/Herbst empfehlen wir, das Auto ganz stehen zu lassen und mit dem Bus aus Bad Oberdorf oder Bad Hindelang nach Hinterstein und von dort weiter zum Giebelhaus zu fahren, da die Parkplätze begrenzt sind. Der Bus zum Giebelhaus hält auch an der Haltestelle vor dem Bergsteiger-Hotel, so dass Sie keinen Laufweg haben. Die einfache Fahrt kostet derzeit € 4,30.
Unser Tipp: Busabfahrtszeiten merken, dieser verkehrt nur stündlich.