Alemannisches Treiben im Oberallgäu
09.12.2019 - Geschrieben von Sabine Gross
Für jedes Allgäuer Kind ist die Zeit um Nikolaus etwas ganz besonderes. Wie im Rest Deutschlands zum einen wegen des Nikolauses und seiner Geschenke. Zum anderen aber wegen der Bärbele (4.12) und Klausen (5-6.12). Stellen Sie sich vor: eine dunkle, kalte Nacht. Ein Ort liegt in Stille. Und plötzlich hört man das erste Gebimmel der Klausen-Glocken. Wo kommt es her? Wo sind sie? Und dann kommen Sie um die Ecke, Fellgestalten, mit großen Köpfen, Hörnern und Ruten. Vermumt von oben bis unten. Mir war immer sehr unheimlich zumute und in der Tat erwischen die Klausen auch gerne mal freche Kinder leicht mit Ihren Ruten. Im Ursprung dieses Brauches geht es darum, die bösen Geister zu verjagen. Im heutigen Christlichen Allgäu dürfte das zwar kaum noch jemand glauben, der Brauch blieb aber erhalten. In den größeren Städten findet das Treiben im abgegrenzten Stadtzentrum statt, dort sammeln sich auch die Besucher. In den kleine Orten wie Bad Oberdorf ist es ein Brauch von Einheimischen für Einheimische. Zwar liegt das Hotel "Prinz-Luitpold-Bad" ein bisschen oberhalb des Ortes, dennoch finden ein paar Klausen auch immer ihren Weg zu uns. Wir und unsere Gäste freuen uns/sich mit einem leichten Schaudern.