Teil 36: Die Geschichte der Familie Gross

Winter im Allgäu - Rodeln und mehr

Im Winter 2015 liegt erschreckend wenig Schnee. Zwar hatten wir im November erste Schneefälle, die perfekt für Rodelausflüge und Schnellballschlachten waren, aber der Rest des Winters wollte einfach nicht so recht. Das ist tatsächlich - trotz Klimawandel - äußerst selten. Das Oberjoch selbst und die weiteren Skigebiete im Allgäu hatten damals zwar Schnee (auch natürlichen), so dass Skiurlaub durchaus möglich gewesen wäre, aber so richtig groß war die Nachfrage tatsächlich nicht. Wir nahmen an, dass niemand Lust auf Skiurlaub entwickelt, wenn es daheim zweistellige Pluswerte hat.

Der Winter 2017 lässt sich dagegen sehr gut an und wir freuen uns über viele schöne Rodelpartien. Besonders, weil wir zwei Schlitten vom Bad Oberdorfer Rudi Finkel (Finkels Holzlädele im Ort) erworben haben, die noch nach echter Handwerkskunst gefertigt werden. Und die, das ist ja auch wichtig, super lenkbar und schnell sind. Und so folgen ein paar Jahre darauf auch noch zwei weitere dieser Schlitten für die Kinder, die auch nicht darauf verzichten möchten. Rudi Finkel selbst trafen wir übrigens mal bei einer unserer Rodeltouren mit dem Schlitten seines Großvaters, d.h. es handelt sich hier wirklich um eine langlebige Investition.

Überraschenderweise kennt man auch als geborener Allgäuer nicht alle tollen Rodelstrecken. Letztendlich nur die, bei denen man mit seinen Eltern war. Da Sabine aber seit einiger Zeit eifrig am Allgäu Blog auf unserer Webseite schreibt, recherchiert sie bald auch „neue“ Ziele. Eines davon ist die uralte Alpe Gschwender Berg oberhalb des Alpsees bei Immenstadt. Seitdem gehen wir jedes Jahr dorthin, auch wenn das Rodeln gar nicht so gut geht, aber das Erlebnis an sich ist einfach sensationell. Freunde, die wir dahin mitnehmen, erzählen noch Jahre später mit verträumten Augen von der urigen Alpe, den leckeren Kässpatzen und dem ebenso leckeren Kaiserschmarren, jeweils serviert in einer Pfanne für den ganzen Tisch.

Auch Fasching gibt es hier

Das Allgäu gehört nicht zu den Faschings-Hochburgen Deutschlands. Aber man darf sich da nicht täuschen. Es gibt durchaus eine Tradition an Faschingsumzügen und Faschingsbällen. Zwar wurden gerade die Bälle in den letzten 30 Jahren seltener, manche gehören aber fest in den Kalender des Ortes. Einer davon ist der Hindelanger Turnerball, dem ich meine zukünftige Abneigung für Wodka-Lemon zu verdanken habe. Und so lassen es sich auch unsere Service-Mitarbeiter nicht nehmen, jedes Jahr zu Fasching in einem abgestimmten Team-Motto zu erscheinen. Wer dem Faschings-Tumult seiner Heimat entfliehen will, ist hier dennoch richtig. Und wer dennoch etwas davon mitbekommen möchte, kann am Faschings-Sonntag in den Ortskern von Hindelang gehen und die lokalen und regionalen Faschingsgruppen bewundern. Wir persönlich mögen am Liebsten die Gruppen ohne Wagen, die aber wahnsinnig kreativ und engagiert mitlaufen.