Teil 26: 150 Jahre Hotel Prinz-Luitpold-Bad
29.01.2024 - Geschrieben von Sabine Gross
Im späten Herbst 2013 kommt Sabine Gross aus der Elternzeit in Teilzeit wieder und übernimmt erstmal das Marketing, welches ihrer bisherigen Laufbahn auch am meisten entspricht. Nach und nach übernimmt sie erst kleinere Projekte (immer das, was gerade anliegt) und später dauerhaft manche Bereiche. Vorallem das Qualitätsmanagement ist ihr Steckenpferd.
Ende 2013 werden wir langsam nervös. Das 150-jährige Bestehen im nächsten Jahr will geplant werden. Erstmal sammelt die Familie Ideen, was man machen könnte. Das Spektrum der Möglichkeiten ist riesig. Das Jahr 2014 startet mit einer Feier der ehemaligen und aktuellen Mitarbeiter des Hotels. Diese dient dazu DANKE zu sagen, all jenen, die uns auf diesem langen Weg begleitet haben. Naheliegenderweise waren vorallem Mitarbeiter der letzten 30-40 Jahre mit von der Partie.
Anekdoten zum Schmunzeln...
Die erste Anekdote, die uns in den Sinn kommt, welche wir von ehemaligen Mitarbeitern gehört haben, betrifft die Omi, Elisabeth Gross. Wie sicher bekannt ist, war früher der Führungsstil erheblicher autoritärer. Besonders untätig rumlungern wurde überhaupt nicht gern gesehen, auch manche andere sehr beliebte Gewohnheit. So war es von großer Bedeutung, dass alle eine kleine Vorwarnung bekamen, wenn Elisabeth des Weges kam. Diese fand in der Form statt, dass der Mitarbeiter, der sie zuerst erblickte eine bestimmte Bestellung in den Raum rief, oder eine anders geartete Aussage. In den „Warnrufen“ musste aber immer die Zahl „17“ auftauchen - dies war quasi das Codewort. Wenn also jemand 17 Schnitzel bestellte wussten alle die es hörten: Achtung, Frau Gross kommt.
Eine weitere Anekdote, die uns ehemalige Mitarbeiter anvertrauten bezieht sich auf Alois Gross. Dieser war grundsätzlich der Meinung zuviele Köche zu beschäftigen. Um sich vor allzu genauen Nachforschungen zu schützen, musste sich mancher Jungkoch - bei Alois Herannahen - im Kühlhaus oder anderen uneinsehbaren Winkeln verstecken.
Mit unserer Prokuristin verstand sich Alois Gross sehr gut - und trank gerne einen Irish Coffee mit ihr. Als Erklärung dafür musste immer das Wetter herhalten: „Frau Burger,“ sagte er „heute ist es arg föhnig.“ Dann war klar, dass es Zeit für die gemeinsame Pause war.
Alois Gross war äusserst tierlieb. Das zeigte sich sowohl im Kauf diverser exotischer Tiere (Armin Gross erinnert sich zum Beispiel an eine ausgesetzte Vogelspinne auf dem Balkon und ein kleines Aquarium mit bissigen, winzigen Krokodilen) als auch an seinem kleinen Zoo an Haustieren. Pfauen, Aras, Schwäne, Pferde, ein fürchterlich lauter Beo und viele mehr. Neben den Pferden am wichtigsten war aber sein Hund Aktas. Hier erzählte ein ehemaliger Mitarbeiter: "Wenn der Hund um die Ecke kam, war der Chef nicht weit. - Die beiden gehörten zusammen, der "Prinzregent und sein Aktas“.
Um die Ehrlichkeit der Servicekräfte zu prüfen, hatte sich die Küche einen gemeinen Trick überlegt. Ein fünf Mark Stück wurde mit einer Zange auf den heißen Herd gelegt und dann auf den Pass zwischen Service und Küche. Eine gierige Servicekraft musste sich so gemeine Verbrennungen holen.
Unstimmigkeiten zwischen Service und Küche sind in der Branche nichts Ungewöhnliches. Bei uns funktioniert die Zusammenarbeit meist gut. Allerdings erinnert sich Armin Gross an einen Streit zwischen Küchenchef und Oberkellner am Rosenmontag in den 80er Jahren, welcher eskalierte. Der Küchenchef war einige Gewichtsklassen über dem Oberkellner, letzterer endete folgerichtig mit blutender Lippe auf dem Fußboden. Zustände waren das…
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