Teil 17: Die Geschichte der Familie Gross
19.09.2023 - Geschrieben von Sabine Gross
Hindelanger "Streiche"
Als 1997 der in Hinterstein lebende Prinz Eugen stirbt, verkaufen die Erben das ehemalige Jagdrevier des Prinzregenten, von dem über 20 Quadratkilometer im Gemeindegebiet Hindelang liegen an den Augsburger Industriellen H. Stärker. Das gefällt dem Gemeinderat nicht, welcher sein Vorkaufsrecht ausüben möchte. Es kommt zu erbitterten Diskussionen, auch in der Bevölkerung. Es geht um viel Geld, höhere Verschuldung, Anhebung der Gemeindesteuern usw. Am Ende ist die ganze Aufregung umsonst. Ein Gericht entscheidet, dass der Kauf durch H. Stärker nicht mehr im Nachhinein mit Bezug auf das Vorkaufsrecht rückgängig gemacht werden kann.
Was ist mit dem Baum geschehen?
Jedes Jahr veranstalten wir kurz vor Weihnachten ein lustiges Christbaumsuchen. Dazu wird mitten im Wald - jedes Mal an einem anderen Ort - ein Bäumchen liebevoll geschmückt. Die Gäste unter Begleitung von Albert Gross machen sich dann auf die Suche. Zum Lohn für ihre Mühen erhalten Sie Glühwein, Plätzchen und Weihnachtslieder gesungen vom Rest der Familie. Eines Tages war das Wetter so unangenehm, dass der Suchteil übersprungen wurde und es im Hotel gleich zum gemütlichen Teil überging. Am nächsten Tag wollten wir die Deko wieder abnehmen…doch Bäumchen und Deko waren verschwunden. Ob wohl jemand, der im Wald einen Baum schlagen wollte diesen an ein Weihnachtswunder glaubend mitgenommen hat?
Jahrtausendwechsel
Viele werden sich noch erinnern, es gab große Bedenken was alles Technische betraf bzgl. des Jahrtausendwechsels. Ob die Programmierer daran möglicherweise Jahrzehnte zuvor gedacht haben, war vollkommen unklar. Die Vorstellung, dass mit dem Feuerwerk um Mitternacht auch der Strom im Haus weg sein könnte machte uns sorgenvoll. So beauftragten wir für nicht allzuwenig Geld den Umbau unserer Stromanlage, so dass ein Stromerzeuger einer hier ansässigen Kernbohrungsfirma angeschlossen werden könnte. Zum Glück trat dieser Fall bis jetzt aber nie ein. Dennoch, man fühlte sich diesen Herbst/Winter durchaus nochmal an das alte Gefühl erinnert.
Tragische Bürokratie
Bei einer Routinekontrolle im Winter 2000 ist der Prüfer nicht mehr mit unserem wunderschönen gemauerten Gewölbe von 1864 über unserer Schwefelquelle einverstanden. Die Fugen seien nicht dicht genug. Schweren Herzens müssen wir daher dieses Meisterwerk abreißen und durch einen schnöden Betonbunker ersetzen. Wirklich schade.
Russische Helden
Im Juli 2001 übernachtet ein russischer Reiseagent bei uns im Haus. Diesem gefällt es so gut, dass er uns insgesamt 80 „Helden von Tschernobyl“ für 14 Tage Erholungsurlaub in 20er Gruppen schickt. Wir sind beeindruckt davon, was diese Menschen geleistet haben. Besonders beeindruckt sind wir von dem Hubschrauberpilot, der 1000 Flugstunden direkt am Reaktor verbracht hat, um ihn mit Beton abzudichten, wohlwissend, dass dies nachhaltige Gesundheitsschäden erzeugen würde.